Über uns
Vereinsgeschichte
Im Jahr 1868 gründeten einige Schützen der oberen Gemeinde Köniz die Feldschützengesellschaft Niederscherli, geschossen wurde gegen die Breite, nord-westlich von der heutigen Schulanlage.
Nach einigen Jahrzehnten wurde der Schiessstand in die Ey, parallel zur heutigen Bahnlinie der BLS verlegt. Im Jahre 1955 wurde das letzte Schützenhaus gebaut und 1956 mit einem Standeinweihungsschiessen eingeweiht. Es dauerte in der Folge 20 Jahre, bis das Schützenhaus bzw. die Gesellschaft schuldenfrei war.
Die Feldschützen Niederscherli waren zu dieser Zeit die grösste Gesellschaft der oberen Gemeinde, die obligatorische Schiesspflicht war zu dieser Zeit nach Vorschrift des Bundes noch an den Wohnort gebunden. Das Schiessen fand in der Regel am Sonntagvormittag statt (mit einer „Predigtpause“ von 9 bis 10 Uhr), da zu dieser Zeit normalerweise am Samstag noch gearbeitet wurde. Die Hauptversammlung war jeweils gut besucht, da ein unentschuldigtes Fernbleiben mit 5 Fr. Busse (!) geahndet wurde!
Alljährliche Höhepunkte waren die Teilnahme am Neuenegg-Schiessen am ersten Sonntag im März, das Feldschiessen in Gasel im Frühling, sowie das Ausschiessen im eigenen Stand im Herbst. 2 bis 3 Wochen nach dem Ausschiessen fand jeweils die Rangverkündigung im Rest. Bären statt, ein gesellschaftlich wichtiger Dorf-Anlass mit Bankett und Tanzmusik für alle. Und für die (guten) Schützen war die Preisverteilung ein wichtiger Moment im Schützenleben, da die damaligen Preise fast denen entsprachen, wie sie an einem heutigen Schützenfest zu finden sind!
Ebenfalls war der Besuch eines eidgenössischen Schützenfestes einer der Höhepunkte im Vereinsleben. Am Abend, wenn der Zug mit den mehr oder weniger erfolgreichen Schützen am Bahnhof Niederscherli eintraf, waren die anderen Vereine mit ihren Fahnen da, die Dorfmusik spielte... es war ein schönes nach Hause kommen. Alle freuten sich, so empfangen zu werden! Heute muss jemand Olympiasieger sein, um so etwas erleben zu dürfen.
Mit dem Ende des kalten Krieges wehte den Schützen in der Gemeinde Köniz, namentlich von linker politischer Seite, ein immer rauerer Wind entgegen. Und auch bei den Jungen war Schiessen als Hobby, vor allem mit Armeewaffen, nicht mehr so gefragt. Mit der Flexibilität durch das Auto und der „Verstädterung“ unseres Dorfes hatte die junge Generation so viele Möglichkeiten um die Freizeit anderswo zu verbringen... Nur wenige Schützinnen und Schützen üben diesen schönen und interessanten Sport in der Freizeit heute aus.
Im Oktober 1995, nach dem letzten Ausschiessen, hatte die Schiessanlage in der Ey nach fast 100 Jahren ausgedient. Die Schützen mussten in der Folge ihr Programm in der Schiessanlage Platten absolvieren, zu schnell war das Dorf mit der Schulanlage an das hiesige Schützenhaus herangewachsen.
Nach ein paar Jahren, wo das Schützenhaus nicht mehr gebraucht wurde und leerstand, zündete eine Bande von Jugendlichen dieses Gebäude an, es brannte bis auf die Mauern nieder. Die Ruine wurde entsorgt und heute erinnert nichts mehr daran, dass hier einmal das Zentrum der „Scherli-Schützen“ war.
Heute haben die Feldschützen in der Schiessanlage „Platten“ ihre neue Heimat gefunden. Neben dem obligatorischen Bundesprogramm und dem eidg. Feldschiessen haben wir viele freiwillige Trainings und Vereinsanlässe. Auch die jährlichen Vereinsausflüge zu einem regionalen oder eidgenössischen Schützenfest stärken das Vereinsleben und die Kameradschaft. Es gilt heute das Motto „klein aber fein“, und es muss ja nicht immer nur Schiessen sein...Ernst Luginbühl